Keine Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf fruchtbaren Börde-Böden

In der letzten Sitzung Anfang Juli wurde den Ratsmitgliedern unter anderem das regionale Energiekonzept der Gemeindewerke Bad Sassendorf vorgestellt. Erstaunt über den Tagesordnungspunkt zeigten sich im Vorfeld die sachkundigen Bürger des Ausschusses für Klima-, Umweltschutz und Landschaftspflege. Die für Anfang Juni geplante AKUL-Sitzung wurde nämlich seitens der Verwaltung, angeblich mangels Themen, abgesetzt.

Das Energiekonzept umfasste neben dem Punkt „Wärmeerzeugung und –vermarktung“ und „Mobilität“ auch die „Energieerzeugung und –vermarktung“. Hier kamen unter anderem auch Freiflächensolaranlagen zur Sprache. Die SPD-Fraktion stemmte sich gegen die Umnutzung von guten Ackerflächen zu Flächen-Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung.

Die fruchtbaren Böden sollten der Nahrungsproduktion dienen. Bereits versiegelte Flächen, wie z.B. Gebäude oder bestehende Parkplätze, sind aus Sicht der SPD die einzig dafür in Frage kommenden Standorte im Gemeindegebiet. Die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, die in der Stärken-Schwächenanalyse als negativer Aspekt auch aufgeführt wurde, kommt noch hinzu.

Es sieht so aus, als ob die SPD in der Gemeinde Bad Sassendorf der Scholle mehr verbunden zu sein scheint als manch heimischer Landwirt, wenn man das Abstimmungsergebnis zu den Flächenanlagen in der Ratssitzung betrachtet. Die SPD und die Grünen sprachen sich als einzige gegen eine Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Freiflächenanlagen aus. Wie Ratsmitglied Kurt Fandrey in der Sitzung anmerkte, dürfen bei der Stromproduktion darüber hinaus keine Überkapazitäten entstehen, die nachher ohne Erlös in das Netz eingespeist werden müssen. Hier muss Vorsorge getroffen werden.

Die Förderung für bestehende private Altanlagen läuft aus. Eine Einspeisung ins Netz würde somit nur noch Kosten verursachen. Daher ziehen private Photovoltaikanlagen-Besitzer*innen oft einen Rückbau funktionierender Anlagen in Erwägung. Die SPD-Fraktion betrachtet das als sinnlose Verschwendung von vorhandenen Ressourcen und regte in der Sitzung daher an, die vorhandenen Kapazitäten der Altanlagen ausdrücklich in das Konzept mit aufzunehmen und eine Einspeisung des regional produzierten Stroms dann auch seitens der Gemeindewerke auskömmlich zu entlohnen. Der Ergänzung im Antrag wurde zugestimmt.